Planungsentwürfe zum Umbau des Diözesanmuseums

01.07.2015 von Hermann Bienen

Eine Umgestaltung des Gebäudes ist notwendig geworden, da die Betriebsgenehmigung immer noch für ein Knabenseminar lief und nicht für ein Museum, zu dem es 1974 wurde. In dem 1869/70 als klassizistischer Schulbau erbauten Haus sind umfangreiche Auflagen zu erfüllen und hier insbesonders Brandschutzmaßnahmen notwendig, die auch zur Schließung des Museums geführt haben. Im Rahmen der anstehenden Sanierungen soll das Gebäude die Voraussetzungen für eine zeitgemäße Museumsnutzung erhalten, um einen lebendigen Museumsbetrieb gewährleisten zu können. Wechselnde Sonderausstellungen sowie Themen aus der gesamten Diözese sollen hier behandelt werden, wie Direktor Kürzeder erläuterte, um es zukünftig auch für einen größeren Besucherkreis ansprechender zu machen.

Die Entwürfe der 12 Architekturbüros, von denen Herr Dr. Kürzeder die drei Siegerentwürfe ausführlich erklärte, gingen die Thematik unterschiedlich an, wobei man erkennen konnte, dass die meisten versuchen, möglichst nahe „am Bestand“ zu bleiben. Änderungen an der Außenfassade reichen vom Belassen des Bestandes über Änderungen am Eingangsbereich, Gestaltung der bestehenden Fassade als „Italienischer Palazzo“, bis hin zu Glasdächern und Aufbauten auf dem Dach, die wie futuristische „Engellandeplätze“ oder auch einen „Heiligenschein“ (wie einige Teilnehmer augenzwinkernd bemerkten) anmuten und weithin über den Domberg hinaus die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf sich ziehen sollen. Der auf der Nordseite vorhandene Turm wird sicher erhalten bleiben, und nicht entfernt werden, wie ein Entwurf vorsieht, um eine Sichtachse zum Weihenstephaner Berg zu schaffen.

Im Innenbereich versuchen die meisten Architekten etwas mehr Licht in das Gebäude zu bekommen. Vom Belassen der Holzdecke im Atrium, das auch weiterhin als Veranstaltungsraum dienen soll, bis hin zu einem lichtdurchfluteten Glasdach reicht hier die Entwurfspalette. In den Ausstellungsräumen gibt es neben geringfügigen Änderungen des Bestandes auch Vorschläge, bei denen in einigen dieser Räume die Zwischendecke oder Teile davon zu dem darüber liegenden Geschoß herausgenommen werden, um auch größere Objekte ausstellen zu können. Eine Unterkellerung des Atriums, wie von einigen Bewerbern vorgeschlagen, dürfte nicht realisiert werden.

Alle Planungen sind als Insellösung gestaltet, das heißt, sie sind nicht in ein Gesamtkonzept zur Gestaltung des Domberges eingebettet, wenngleich der 1. Preisträger eine Rolltreppe von der Bahnhofstraße her auf den Domberg mit vorgesehen hat

Unser Teilnehmerkreis war sehr beeindruckt von der Vielzahl an sehr guten Plänen und Vorschlägen, die uns hier von Herrn Dr. Kürzeder vorgestellt wurden. Wir sind überzeugt, dass aus all diesen Ideen ein repräsentatives modernes Diözesanmuseum gestaltet werden kann, wenn man zugleich versucht, behutsam mit der vorhandenen Bausubstanz umzugehen.

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