Baustelle Asamgebäude

14.05.2016 von Gernot Anders

Frau Fritz führte aus, dass das Gebäude, das vor gut 300 Jahren erbaut wurde, zwar immer wieder verändert, aber noch nie richtig saniert worden ist. Und in einem dementsprechenden Zustand ist es heute. Das Fundament - Eichenpfähle, die neben der Stadtmoosach in den weichen Untergrund gerammt worden waren, erfüllen die Anforderungen der Statik nicht mehr und müssen durch eine komplizierte Betonkonstruktion ersetzt werden. Der denkmalgeschützte Dachstuhl ist so marode, dass allein seine Sanierung zwei Jahre dauern wird, wie Herr Naujokat erklärte. Im Inneren wird es ein komplett neues Treppenhaus geben, das in der geplanten Form allerdings schon vor 300 Jahren vorhanden war. Es wird also teilweise der Urzustand wieder hergestellt. Herr Mang zeigte an Musterstellen, wie - aufgrund vorgefundener Farbreste - die Fassade an Ost- und Südseite einmal aussehen wird. Und er zeigte, dass von den ursprünglichen Fenstern nur noch sechs  vorhanden sind und von den Türen überhaupt keine mehr. In einem Musterraum konnte man sehen, wie die Innenräume einmal aussehen werden und welche Materialien verwendet werden.

Der Bericht hier kann eine zweistündige Führung nicht ersetzen, deshalb nur noch zwei weitere Gesichtspunkte, die auf reges Interesse stießen: Das Haus wird eine moderne Lüftungsanlage bekommen, was in dem denkmalgeschützten Gebäude eine große technische Herausforderung darstellt. Zum Teil werden Fenster, die in der späteren Nutzung nicht gebraucht werden, als Be- und Entlüftungsöffnungen verwendet. Denn man kann natürlich nicht einfach Löcher in die historische Anlage bohren. Und eine Wunschvorstellung mancher Freisinger wurde bei der Führung endgültig zu Grabe getragen: Die Überdachung des Innenhofes. Es wurden mehrere gewichtige Gegenargumente aufgeführt. Das gewichtigste ist das Schallproblem. Die Überdachung wurde ja unter anderem gewünscht, um auch bei schlechtem Wetter die Möglichkeit für Veranstaltungen im Innenhof zu haben. Doch die Erfahrung vergleichbarer Anlagen hat gezeigt, dass der Regen dann so auf das Dach prasselt, dass im Innenhof kein Wort mehr zu verstehen ist.

 

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