Tag des offenen Denkmals 2013: Führung "Das Stabsgebäude der ehemaligen Steinkaserne"

08.09.2013 von Florian Notter

Zum bundesweiten „Tag des offenen Denkmals“ haben wir uns heuer – getreu dem Leitmotto „Jenseits des Guten und Schönen: Unbequeme Denkmäler“ – mit einer Führung durch das Stabsgebäude der ehemaligen General-von-Stein-Kaserne beteiligt. Rund 60 Personen sind der Einladung gefolgt, die Führung dauerte eineinhalb Stunden. 

In einem ersten Teil wurde die Entstehungsgeschichte der Kaserne skizziert. Neben dem Bau der „Ergänzungs-Kaserne“ an der Haindlfinger Straße hatte das NS-Regime in Freising vor allem mit der Errichtung der großen „Artillerie-Kaserne“, der nachmaligen „General-von-Stein-Kaserne“, seinen zweifelhaften Beitrag zur Aufrüstung geliefert. Plan und Gestaltung der Kaserne waren der sogenannten „Heeresbaunorm“ unterworfen: Die hierin vorgesehenen Gebäudeteile wie etwa das Stabsgebäude, das Offiziersgebäude, die Mannschaftshäuser oder verschiedene Ökonomiegebäude zeichnete eine möglichst deutschlandweite einheitliche Gestaltung aus. Hie und da – wie etwa im Fall des obligatorischen Dachreiters mit Uhr – konnten regionale Merkmale realisiert werden. Nachdem Auszüge aus der Berichterstattung des Freisinger Tagblattes zum feierlichen Bezug der Kaserne im Oktober 1937 vorgetragen wurden, folgte die Besichtigung des Inneren, vor allem des original erhaltenen Haupttreppenhauses. Im Anschluss wurden noch der Hof sowie die schmiedeeisernen Gitter an der Südfassade besichtigt. Zum Abschluss bekamen die Interessenten noch einen Hinweis auf das an der Kreuzung Mainburger Straße/General-von-Stein-Straße gelegene, von Buschwerk überwucherte Postament, auf dem bis August 1945 der NS-Reichsadler befestigt war und an dessen Vorderseite noch das ausgemeißelte Hakenkreuz zu sehen ist. Letzteres Postament sollte dringend erhalten bleiben und mit einer erklärenden Beschriftung versehen werden.

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