Führung: Überreste von Renaissancemalereien auf dem Freisinger Domberg
04.05.2013 von Florian Notter
Im Zusammenhang mit seiner Teilzerstörung Mitte der 1970er Jahre geriet der massige Baukörper des sog. Philippschlosses auf der Nordseite des Freisinger Dombergs in den Blick der Öffentlichkeit. Die ursprüngliche Bestimmung als Nebenresidenz des Renaissance-Fürstbischofs Philipp von der Pfalz (reg. 1498-1541) war vor allem durch ökonomische Nutzungen des Gebäudes in späteren Jahrhunderten völlig in Vergessenheit geraten. Vor und während der Abbrucharbeiten insbesondere des Nord- und des Westflügels wurden mehrere Wandmalereien aus der Erbauungszeit (1534 bis 1537) entdeckt. Nur einen Teil davon hatte man erhalten, gesichert und in den Neubau des Domgymnasiums integriert.
Überreste von renaissancezeitlichen Wandmalereien wurden in den vergangenen Jahrzehnten auch im benachbarten Freisinger Residenzgebäude gefunden. Auch sie sind den Bau- und Ausstattungstätigkeiten der Regierungszeit Philipps von der Pfalz zuzuweisen, wenngleich in unterschiedlichen Phasen. Als besonders beeindruckendes Beispiel darf die Ahnenprobe des Fürstbischofs im Nordflügel (ehem. Dürnitz) gelten.
Dr. Matthias Weniger, Kunsthistoriker am Bayerischen Nationalmuseum in München, hat sich dankenswerterweise bereit erklärt, eine Führung zu den renaissancezeitlichen Wandmalerei-Resten im Philippschloss wie auch in der Residenz anzubieten. Der Rundgang stieß auf großes Interesse und eröffnete auch vielen geschichtskundigen Freisingerinnen und Freisingern vollkommen neue Perspektiven.