Besichtigung des Palais Holnstein

01.03.2019 von Bernhard Reiml

Das Palais Holnstein wurde 1735 bis 1737 im Auftrag von Kurfürst Karl Albrecht für dessen illegitimen Sohn Franz Ludwig Graf von Holnstein durch François de Cuvilliés erbaut.

Mit dem Konkordat von 1817 wurde als Entschädigung für die Enteignungen während der Säkularisation unter anderem die Bereitstellung von Gebäuden für die Diözesanverwaltung festgelegt. Damit wurde das zwischenzeitlich in Staatsbesitz gelangte Palais 1821 zum Dienst- und Wohnsitz des Erzbischofs von München und Freising.

Der Bau weist als einziges Adelspalais in München noch die ursprüngliche Raumaufteilung auf. Die Rokokofassade und viele Räume sind im Originalzustand erhalten. 

Auf Einladung des Erzbischöflichen Ordinariats führte uns der Leiter des Kunstreferates des Erzbistums München und Freising, Ordinariatsrat Dr. Norbert Jocher,  durch das bedeutendste noch erhaltene Münchner Adelspalais: das Palais Holnstein. 

Ein besonderer Höhepunkt der Führung war das restaurierte Deckenfresko des Malers und Stuckateurs Johann Baptist Zimmermann im Haupttreppenhaus. Laut Dr. Jocher gelang es im Zuge der umfangreichen Generalsanierung von 2008 bis 2012 in aufwendiger Arbeit das Gemälde der allegorischen Figuren Justitia (Recht) und Pax (Frieden) in weiten Teilen wieder in den Originalzustand zu versetzen. Auch konnte das zweite Treppenhaus wiederhergestellt werden. Ganz in der Tradition der Bischofsgalerie im Freisinger Fürstengang hat hier, angefangen mit Lothar Anselm Freiherr von Gebsattel über Papst Benedikt XVI. bis zu Kardinal Reinhard Marx, der zeitgenössische Maler Thomas Jessen alle Erzbischöfe von München und Freising auf Gemälden verewigt.

Neben den repräsentativen Empfangsräumen sind heute in dem um einen Innenhof angeordneten Vierflügelbau die Hauskapelle, Büros und eine bescheidene Dienstwohnung des Erzbischofs untergebracht.

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