Gedenktafel für Placidus von Camerloher
09.11.2007 von Florian Notter
Im Jahr 2007 jährte sich der Todestag von Placidus von Camerloher (1718-1782), einem der bedeutenden bayerischen Komponisten des 18. Jahrhunderts, zum 225. Mal. Camerloher wurde 1718 in Murnau geboren, besuchte die Ritterakademie in Ettal und wurde nach einem kurzen Studienaufenthalt am Jesuitenkolleg in München 1743 von Fürstbischof Johann Theodor von Bayern (reg. 1727-1763) zum Hofkapellmeister in Freising ernannt. Nach der Wahl Johann Theodors zum Fürstbischof von Lüttich wurde Camerloher zudem auch das Amt des Kammermusikdirektors in Lüttich übertragen, das er bis 1763 behielt.
Camerloher schuf geistliche Werke, vor allem Messen und Messsätze für den Freisinger Dom, daneben aber auch weltliche Musik, wie „Sinfonien“, Sonaten, Triosonaten und Bühnenwerke für die Freisinger Hochschule. Die Forschung ordnet heute sein Schaffen der vorklassischen Epoche zu. 1782 verstarb Placidus von Camerloher in Freising. Als Kanoniker des Kollegiatstiftes St. Andreas in Freising wurde er unter der Orgelempore der Stiftskirche begraben. Im Zuge der Säkularisation des Stiftes 1802/03 wurde sein Grab jedoch zusammen mit dem Abbruch der Andreaskirche zerstört.
Weil auf dem Freisinger Domberg an das Wirken und Leben des Komponisten nichts erinnerte, entschloss sich der Verein „Die Camerloher e.V.“ in Zusammenarbeit mit dem Verein „Stadtbildpflege und Baukultur in Freising e.V.“, Camerloher eine Gedenktafel zu widmen. Als Platz hierfür wurde die Ostfassade des Diözesanmuseums ausgewählt. Das entspricht in etwa dem Areal, in dem sich bis zum Abbruch der Stiftskirche St. Andreas das Grab Camerlohers befand.
Am 9. November 2007 konnte die massive Steintafel feierlich enthüllt werden. Der Verein für Stadtbildpflege und Baukultur in Freising e.V. beteiligte sich auch mit einem finanziellen Zuschuss.