Ein "Ismaninger Krautkopf" für Freising

19.05.2009 von Florian Notter

Die Gemeinde Ismaning begeht heuer ihre 1200-Jahrfeier. Neben dem „Freisinger Mohren“ im Ismaninger Wappen, der die Jahrhunderte lange Zugehörigkeit zum Hochstift Freising symbolisiert, besitzt der geschichtsträchtige Ort noch ein weiteres Wahrzeichen: den „Ismaninger Krautkopf“. 

1509, also vor genau 500 Jahren, kam es zu einer Vereinbarung zwischen dem Freisinger Fürstbischof Philipp von der Pfalz (reg. 1498-1541) und seinen Ismaninger Grunduntertanen, in welcher er ihnen mehrere Grundstücke in Ismaning zur Verfügung stellte, und jene im Gegenzug dafür jährlich 2.500 Krautköpfe zur Hofhaltung auf den Freisinger Domberg lieferten. Offenbar waren bereits zu diesem Zeitpunkt die Vorzüge des Ismaninger Bodens für den Krautanbau bekannt. Tatsächlich wurden die Krauttransporte beinahe 300 Jahre lang, bis zum Ende der fürstbischöflichen Herrschaft und damit auch dem Ende der fürstlichen Hofhaltung in Freising 1802/03, unternommen. In Freising wurde das so genannte „Bischous Krautt“ in der Hofküche im Erdgeschoss der Residenz weiterverarbeitet, teils als Sauerkraut, teils direkt gekocht und an der fürstbischöflichen Hoftafel als Beilage serviert.

Im Rahmen der 1200-Jahr-Feier Ismanings wird auf dieses kulturgeschichtlich bedeutende Wahrzeichen auf ganz besondere Weise aufmerksam gemacht: ähnlich der „Bärenaktion“ in Freising werden im Ort etwa 30 überdimensionale Krautkopf-Plastiken aufgestellt, die von einzelnen Personen ganz unterschiedlich bemalt werden können. Da vor 500 Jahren der Initiator der Erfolgsgeschichte „Ismaninger Krautkopf“ der hiesige Fürstbischof war, darf ein Krautkopf in Freising natürlich nicht fehlen.

Am 19. Mai 2009 wurde die Freisinger Krautkopfplastik von den Freisinger Stadtbildpflegern im Beisein des Ismaninger Bürgermeisters in der oberen Stadt aufgestellt. Im Herbst kommt die symbolträchtige Plastik dann in den Garten der Landesanstalt für Gartenbau in Weihenstephan.

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