Gedenken an die Brandkatastrophe von 1159 auf dem Domberg
06.04.2009 von Florian Notter
In der Nacht vom 4. auf den 5. April 1159 (Palmsonntag) ereignete sich eine der schlimmsten Katastrophen der Freisinger Stadtgeschichte: Ein Brand – so überliefern es uns die Domherren Rahewin und Conradus Sacrista – zerstörte die Bebauung des Domberges, darunter die Bischofsburg und vor allem die Domkirche. Der in der Folgezeit begonnene Wiederaufbau, der rund ein halbes Jahrhundert andauerte, bedeutete einen enormen Kraftakt für die Stadt und ihre Bewohner.
In der Nacht vom 4. auf den 5. April 2009 jährte sich die Katastrophe zum 850. Mal. Die Freisinger Stadtbildpfleger organisierten in Zusammenarbeit mit dem Bildungszentrum Kardinal-Döpfner-Haus und der Stadt Freising eine Gedenkveranstaltung, die sich bewusst in einem bescheidenen Rahmen bewegte. Ziel war es in erster Linie, die Freisinger Bevölkerung zum Nachdenken über diese Katastrophe anzuregen. Ferner sollte auch der Bezug zum heutigen Dombau, der kurz nach dem Brand von 1159 in Angriff genommen worden war, hergestellt werden.
Nach einem gemeinsamen halbstündigen Gebet mit Diakon Walter Schwind in der Krypta des Freisinger Domes wurden die Domtürme in rotem und orangefarbenem Licht beleuchtet, um den Brand zu simulieren (bis 24:00 Uhr). Zwischen 21:10 Uhr und 21:20 Uhr läuteten die Glocken der Stadtpfarrkirchen St. Georg, St. Peter und Paul, St. Jakob und St. Lantpert sowie der Christi-Himmelfahrtskirche. Um 21:15 Uhr stimmten die Glocken des Domes ein Trauergeläut an, das erst gegen 21:30 Uhr zu Ende war. Rund 150 Personen nahmen am Gebet in der Krypta und etwa 500 Personen an der Fortsetzung der Gedenkveranstaltung auf dem Domplatz teil.